Delegiertenversammlung Unia Wallis - Eine kämpferische Gewerkschaft lohnt sich!

Mit dem feministischen Streik vom 14. Juni, der Erneuerung des Gesamtarbeitsvertrags im Westschweizer Ausbaugewerbe, dem Referendum gegen das Ladenöffnungsgesetz, den Lohnverhandlungen im Herbst sowie dem Referendum gegen BVG 21 und mit der kantonalen Mindestlohninitiative ist die Gewerkschaft Unia zurzeit präsent an den Arbeitsplätzen und auf der Strasse, um die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeitnehmenden zu verteidigen und zu verbessern.

Die Notwendigkeit und Wichtigkeit der Gewerkschaften wurde im vergangenen Jahr einmal mehr verdeutlicht. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Kanton sehen in verschiedenen Aktionsformen Möglichkeiten ihre Anstellungsbedingungen wirksam zu verteidigen und zu verbessern. Im vergangenen Jahr sind über 1'600 Arbeitnehmende Mitglied der Gewerkschaft Unia geworden, so viele wie noch nie in einem Jahr.

Die Notwendigkeit des Arbeitskampfes

Das Jahr 2022 hat gezeigt, wie wichtig der Arbeitskampf für soziale und lohnwirksame Fortschritte ist. Denn trotz des Booms im Bau- und im ganzen Ausbaugewerbe, der von einem starken Arbeitskräftemangel begleitet wurde, war das einzige zufriedenstellende Verhandlungsergebnis im Bau zu verzeichnen. Die Bauarbeiter haben sich mobilisiert und für ihre Rechte gekämpft. Die Löhne in anderen Branchen sind dagegen stagniert, was bei der starken Teuerung faktisch ein Lohnabbau ist. Die Arbeitgeber in anderen Branchen waren nicht bereit, den vollen Teuerungsausgleich zu gewähren.

Eine massive und vielfältige Präsenz vor Ort: Tag der Arbeit und Streik am 14. Juni

Gestärkt durch diesen Erfolg in der Baubranche, bereitet sich die Unia Wallis auf den feministischen Streik vom 14. Juni vor. Fokussiert wird hier die Zusammenarbeit mit Kolleginnen aus dem Reinigungssektor, Dienstleistungssektor und der Industrie.

Am Tag der Arbeit wird aufgrund der Neuverhandlung des GAV für das West-schweizer Ausbaugewerbes eine Delegation von Aktivisten der Unia Wallis zusammen mit Kollegen aus allen Westschweizer Kantonen am 1. Mai-Umzug in Lausanne teilnehmen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Unia als treibende Kraft des Referendums gegen die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten

Die zweite Lesung der Revision des Ladenöffnungsgesetzes wird in der Mai-Session vom Parlament behandelt. Sollten die in der ersten Lesung verabschiedeten Verschlechterungen in Kraft treten, wird die Unia das Referendum ergreifen. Insbesondere die Schliessung der Läden unter der Woche um 19 Uhr statt um 18.30 Uhr sowie die Ausweitung der Tourismuszonen, in denen die Öffnungszeiten an sieben Tagen in der Woche bis 21 Uhr, wird vom Verkaufspersonal nicht akzeptiert. Dies stellt eine massive Verschlechterung der Arbeitsbedingungen dar.

Kantonale Grossdemonstration für Löhne und Renten am 2. September 2023

Die Angestellten sehen sich aktuell mit einer Vielzahl von Angriffen und Problemen konfrontiert. Die Teuerung, immer höheren Krankenkassenprämien, längere Arbeitszeiten oder die Senkung der Renten verschlechtern die Arbeits- und Rentenbedingungen mehr und mehr. Um eine Antwort auf diese Angriffe zu geben, organisiert die Unia am 2. September 2023 in Sitten eine grosse Demonstration für die Löhne und Renten. Dabei werden Respekt und die verdiente Anerkennung gefordert, gerade auch im Hinblick auf die diesjährigen Lohnverhandlungen. Zudem wird gegen den BVG-Abbau demonstriert. Nach der AHV 21 ist dies eine weitere Verschlechterung, vor allem für Frauen und Arbeitnehmende mit den tiefsten Einkommen. Die Gewerkschaft Unia ist überzeugt, dass eine Kundgebung wichtig ist, um bei den Arbeitgebern Gehör für die Anliegen der Arbeitnehmenden zu verleihen.

Einen kleinen Vorgeschmack gab es bereits heute mit einer Demonstration durch Siders im Anschluss an die heutige Delegiertenversammlung.

Des Weiteren wurden von den Delegierten drei Resolutionen verabschiedet; für die dringende Verbesserungen bei der Dienststelle für Migration, zur Unterstützung der kantonalen Mindestlohninitiative und gegen die geplante Verschlechterung bei den Ladenöffnungszeiten.

Das letzte Jahr hat uns einmal mehr gezeigt, dass es sich lohnt zu kämpfen und die Unia wird diesen Kampf für und mit den Arbeitnehmenden in unserem Kanton mit Überzeugung weiterführen.