Die Gewerkschaft Unia ergreift das Referendum gegen die Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen im Detailhandel
Die Mehrheit des Walliser Parlaments hat die bereits langen Arbeitszeiten des Verkaufspersonals nicht berücksichtigt. Mit 12 bis 13 Stundenarbeitstagen, die durch unnötig lange Mittagspausen unterbrochen werden, unregelmässigen Arbeitszeiten und Arbeit auf Abruf sind die Arbeitsbedingungen im Detailhandel bereits heute sehr schwierig. Ganz zu Schweigen von den niedrigen Löhnen in der Branche. Genug ist genug! Diese zusätzlichen 30 Minuten pro Tag bringen das Fass zu überlaufen.
Verlängerung der Öffnungszeiten unter der Woche
Durch die Verlängerung der Öffnungszeiten auf 19 Uhr und der Weigerung, auch die Öffnungszeiten am Morgen im Gesetz zu verankern, hat die Mehrheit der Parlamentarier beschlossen, die Arbeitsbedingungen des Verkaufspersonals weiter zu verschlechtern. Damit wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter erschwert. Die zusätzlichen 30 Minuten Öffnungszeiten vergrößern den Arbeitstag für die Beschäftigten im Verkauf erheblich. Die Zeit, die nach Ladenschluss noch gearbeitet werden muss, nicht mitgerechnet.
Die Ausweitung der Öffnungszeiten stellt die Mütter, gerade von Kleinkindern vor grosse Probleme. Denn die Kinderbetreuungseinrichtungen schliessen oft schon, bevor die Eltern ihre Kinder abholen könnten.
Ausweitung der Touristenorte
Wenig überraschend, sprach sich das Walliser Parlament auch für eine Erweiterung der Tourismuszone aus. Mit der Schaffung neuer Tourismuszonen im Kanton werden geltende Bestimmungen umgangen und für Angestellte praktisch rechtsfreier Raum geschaffen. Die Geschäfte sind in diesen Tourismuszonen sieben Tage die Woche geöffnet, sonntags und an Feiertagen bis 21 Uhr.
Die Gewerkschaft Unia ergreift das Referendum
Angesichts eines solch fatalen Ausgangs für das Verkaufspersonal wird die Gewerkschaft Unia das Referendum ergreifen. Damit die Walliser Bevölkerung an der Urne die Irrwege der Mehrheit der Parlamentarier korrigieren kann.