Gewerkschaft Unia fordert die Baufirmen auf, ihre Position zu überdenken

Der Walliser Baumeisterverband (WBV) lehnt es ab, sich mit den Sozialpartnern über Lohnerhöhungen für das kommende Jahr zu einigen. Die Haltung ist unverständlich und angesichts der bisherigen Ergebnisse in den anderen Berufen des Bau- und Ausbaugewerbes sehr ärgerlich. Die Gewerkschaft Unia fordert die Arbeitgeber auf, ihre Position zu überdenken. Ohne ein Verhandlungsergebnis wären die Beschäftigen im Bau gezwungen, für ihre Forderungen zu kämpfen.

Die Gewerkschaft Unia hat nach dem Scheitern der Lohnverhandlungen auf nationaler Ebene das Gespräch mit den Sozialpartnern im Kanton gesucht. In den vergangenen Jahren konnte man so mit dem Walliser Baumeisterverband  (WBV) gezielt Lösungen suchen und Vereinbarungen treffen. Auch wirtschaftliche Entwicklungen in der Region konnten so berücksichtigt werden. Bis jetzt.

Eine unverständliche Arbeitgeberposition

Bei der Verhandlungssitzung am Montagmorgen informierte der Walliser Baumeisterverband die Gewerkschaften über die Weigerung, über Lohnerhöhungen zu verhandeln! Eine unverständliche Arbeitgeberposition.

Denn bei einer Teuerung von 1,7% ist die Haltung des WBV nicht nachvollziehbar. Der Entscheid widerspricht zudem der Positionierung aller anderen Walliser Arbeitgeberverbände im Bau- und Ausbaugewerbe (Holz-Malerei, Landschaftsgärtner, Elektriker), die Lohnerhöhungen von über 2.2% gewährt haben und damit sogar den Prozess von realen Lohnerhöhungen wieder in Gang gebracht haben.

Unia fordert die Arbeitgeber auf, ihre Position zu überdenken.

Dass nun ausgerechnet das Bauhauptgewerbe keine Lohnerhöhungen gewährt, überrascht. Eine Branche, die weiterhin eine sehr starke Aktivität aufweist und unter akutem Personalmangel leidet. Nun, keine Lohnerhöhung zu gewähren oder diese den Betrieben individuell zu überlassen, ist schon sehr gewagt. Sollen die Bauarbeitenden im kommenden Jahr weniger verdienen als noch vor zwei Jahren? Dies trotz vollen Auftragsbüchern? Die Gewerkschaft Unia fordert die Arbeitgeber auf, sich rasch an den Verhandlungstisch zu setzen. 

Die Arbeitnehmenden sind bereit, sich zu mobilisieren

Ohne ein ausgehandeltes Lohnergebnis wird es für Arbeitnehmende auf dem Walliser Bau schwierig. Angesichts einer solchen Ungerechtigkeit werden diese sicherlich nicht tatenlos zusehen. Es steht den Bauarbeitenden zu, von ihrem Recht der Mobilisation Gebrauch zu machen und für ihre Rechte zu kämpfen. Die Gewerkschaft Unia würde gegebenenfalls, wie schon im vergangenen Jahr unter Beweis gestellt, bei möglichen Aktionen selbstverständlich an ihrer Seite stehen.

Auskünfte: Martin Dremelj, leitender Gewerkschaftssekretär Unia Oberwallis, 078 889 46 46

Bildmaterial: Symbolbild – Unia Wallis an der  Demo in Olten 20.10.2020