Bauarbeiter haben auch Anspruch auf eine Lohnerhöhung und fordern Lohnverhandlungen!

Angesichts der ablehnenden Haltung des Walliser Baumeisterverbandes, über Lohnerhöhungen für das kommenden Jahr zu verhandeln, haben sich Bauarbeitende am heutigen Morgen an mehreren Protestaktionen im Kanton beteiligt. Die Forderung ist klar, man appelliert an den Baumeisterverband, die ablehnende Position zu überdenken und sich mit den Vertragspartnern an einen Tisch zu setzen oder andernfalls allen Beschäftigten der Branche eine Lohnerhöhung von 2,7% zu gewähren.

Mit Aktionen am Bahnhof Brig am frühen Morgen, verlängerten Neunuhrpausen auf einigen Baustellen im Raum Sitten, sowie einer grossen Versammlung auf einer Baustelle in Monthey, mobilisierten und drückten die Bauarbeitenden, unterstützt von der Gewerkschaft Unia, ihren Unmut über das Ausbleiben einer Lohnerhöhung aus. Man ist wütend und will sich nicht so abspeisen lassen. Die Forderung ist klar: Bauarbeiter haben Anspruch auf eine Lohnerhöhung! Demzufolge appellieren sie an eine Kursänderung des Baumeisterverbandes und fordern diesen auf, Verhandlungen mit den Gewerkschaften zu führen.  

Eine legitime Forderung

Der Walliser Baumeisterverband zeigte sich bis dato unsichtig und gegenüber den Angestellten nicht wertschätzend. Während alle anderen Baubranchen (Elektro, Maler/Gipser, Schreiner, Gärtner, Spengler usw.) die Leistung ihrer Mitarbeitenden sowie Teuerung mit angemessenen Lohnerhöhungen von über 2% wertschätzen, gehen die Mitarbeitenden auf dem Bau leer aus. Sie werden vom Baumeisterverband im wahrsten Sinne des Wortes in der Kälte stehen gelassen. Dort wo sie bis Weihnachten bei Kälte und Schneefall täglich ihre Leistung abrufen und sich in den Dienst der Firma stellen. Eine Unverschämtheit sondergleichen!

Baumeisterverband ist Verhandlungs- und Entscheidungsfähig

Die Bauarbeitenden verstehen die Position des Walliser Baumeisterverbandes nicht. Denn selbst wenn kein nationales Abkommen für die Branche vorgesehen ist, hindert nichts daran, vor Ort zu verhandeln. Bereits 2021 zeigten die Walliser Vertragspartner, dass die Möglichkeit einer Lösungsfindung und die Bereitschaft vorhanden ist. Dieses mutige und beispielhafte Abkommen hatte im Übrigen eine Stärkung der Sozialpartnerschaft in der Baubranche im Wallis ermöglicht. Auch die Gewerkschaft Unia hat nun Mühe, den Politikwechsel des Arbeitgeberverbandes zu verstehen.

Falls es keine Verhandlungen mit den Partnern geben sollte, könnte der Walliser Baumeisterverband einseitig eine Lohnerhöhung von 2,7 % beschließen, die den vollen Teuerungsausgleich und eine Reallohnerhöhung beinhaltet.

Auskünfte: Martin Dremelj, leitender Gewerkschaftssekretär Unia Oberwallis, 078 889 46 46

Bildmaterial: Verschiedene Bilder der heutigen Aktionen.